Anlässlich des 30. Jahrestages der Befreiung fand die IRK-Tagung in Berlin/DDR statt. An der Tagung des IRK im Mai 1975 nahmen Überlebende aus 15 Ländern teil.
Doris Maase berichtet über „internationale Verbindungen der Neofaschisten“. Die Teilnehmerinnen erklärten ihren Willen, die Ideale des antifaschistischen Widerstandskampfes lebendig halten und die Lehren besonders der Jugend zu vermitteln.
Das IRK verabschiedet einen Aufruf an die internationale Öffentlichkeit zum verstärkten Kampf gegen die Wiedergeburt des Faschismus in jeglicher Form.
Renée Mirande-Laval, Präsidentin des IRK, erinnerte während der Gedenkkundgebung in Ravensbrück an die toten Kameradinnen, die im Lager oder nach der Heimkehr starben und den Überlebenden ein verpflichtendes Vermächtnis hinterließen, das dem Kampf für den Frieden und die Zusammenarbeit der Völker Impulse verlieh. „Wir hatten keine leichte Aufgabe. Es gab Kräfte, die verhinderten, dass die am Ende des Krieges von den Großmächten in Potsdam gefassten Beschlüsse überall konsequent durchgeführt wurden. Die ehemaligen Widerstandskämpfer, die ehemaligen Deportierten, standen in der ersten Reihe derer, die zur Verständigung aufriefen. Darin bestand die Rolle unseres internationalen Komitees, das stets die Bande der tiefen Freundschaft zwischen den ehemaligen Häftlingen des Lagers erhalten wollte und sich immer darum bemühte, alle davon zu überzeugen, dass gegenseitiges Verständnis, Freundschaft zwischen den Völkern und gemeinsame Arbeit für Frieden unerlässlich sind.
Die ehemaligen Häftlinge von Ravensbrück begrüßen die Tatsache, dass zwei faschistische Regimes in Europa, in Griechenland und in Portugal, nun endlich gestürzt wurden. Obwohl es noch Brandherde in der Welt gibt, können wir jedoch feststellen, dass im Jahre 1975 im friedlichen Zusammenleben der Völker große Fortschritte erzielt wurden.
Wir bedauern, dass es noch immer kriegerische Konflikte gibt, und sind glücklich, dass der längste und schmerzhafteste Krieg in Vietnam soeben beendet wurde. An diesem 30. Jahrestag , erneuern wir den Schwur, unseren Kampf um den Frieden fortzusetzen und so das Erbe der Menschen zu bewahren die ihr Leben gaben im Kampf gegen die nazifaschistischen Unterdrücker und gegen den Krieg.“