Kinder in Ravensbrück

Die Ravensbrücker Zugangslisten vermerken 881 Kinder im Alter von zwei bis zu 16 Jahren aus 18 Nationen, die zwischen 1939 und 1945 in das Lager eingeliefert wurden. Unter ihnen waren 263 jüdische und 162 „Zigeuner"-Kinder. Die meisten der Kinder kamen mit ihren Müttern, Vätern oder anderen Verwandten in Ravensbrück an.

Größere Gruppen von Müttern mit Kindern gelangten erst nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstands Ende 1944 in das Lager und im Zusammenhang mit den Deportationen ungarischer und slowakischer Jüdinnen ab dem Jahreswechsel 1944/45.

Die Kinder mussten zusammen mit den Frauen zum Zählappell antreten und oft stundenlang stehen. Tagsüber mussten sie in den Baracken bleiben. Ab dem 12. Lebensjahr kamen sie in den Werkstätten zum Einsatz. Die 12jährigen Jungen wurden in das Männerlager verlegt.

Für die Lagerleitung waren die Kinder überflüssiger Ballast und unnütze Esser. Dabei quälte der Hunger die Kinder besonders und Erinnerungen daran sind bis heute unvergessen.

Zahlreich sind die Berichte über „Lagermütter". Dabei handelte es sich um Frauen, die sich einzelner Kinder annahmen und versuchten, ihnen das Überleben zu ermöglichen.

In der Tat gelang es einigen Kindern zu überleben.

1942

* 11. Juni 1932, Den Haag Deportation mit Großeltern, Eltern und Geschistern nach Westerborg, Vucht und zurück nach Westerborg, Ravensbrück: Herbst 1942, ab Mitte 1944: Männerlager des KZ Ravensbrück, gemeinsam mit seinem ein Jahr älteren Leidensgefährten Don Kraus Sachsenhausen: Januar ? 1945, Todesmarsch, Befreiung bei Schwerin Rückkehr nach Den Haag, von dort nach Beth Aliya, Israel. mehr lesen

1943

geboren am 30.10.1941 in Copenhagen, Wirtschaftswissenschaftler, Angestellter im Staatsdienst Ravensbrück: 24. November 1943 – 24. April 1944, zusammen mit seiner Mutter, Karen Katznelson (20.11.1917 – 12.02.2009 Copenhagen), anschließend Theresienstadt: 24. April 1944 - 15. April 1945 [interview](https://youtu.be/9g15ZUPsgYc) mehr lesen

1943

geb. 29.07.1939 Antwerpen (Belgien) Ravensbrück: 13. Dezember 1943 – 28. April 1945 [interview](https://youtu.be/vSNiAzuFJkw) mehr lesen

1944

geb. 1944 in Ravensbrück Tochter von Pelageja Nikititschna Porwina 04.10.1906 in Hussarka - 12. April 1991 Ravensbrück: Oktober 1943 –April 1945 mehr lesen

1944

geboren am 18. Januar 1929 in Ravensburg in einer deutschen Sinti-Familie, von der „Rassenforscherin“ Eva Justin vom „Rassenhygiene-Institut“ Berlin als Untersuchungsobjekte für deren Doktorarbeit missbraucht, nach deren Abschluss in das „Zigeunerlager“ Auschwitz-Birkenau gebracht, als „arbeitsfähig“ selektiert und nach Ravensbrück geschickt, in Bergen-Belsen befreit. Amalie Schaich engagiert sich nach dem Krieg aktiv in der Sinti- und Roma-Bürgerrechtsbewegung. mehr lesen

1944

Ceija gehörte zu einer österreichischen Roma-Familie, die 1943 in das „Zigeunerlager“ Auschwitz-Birkenau deportiert wurde. 1944 wurde Ceija nach Ravensbrück, 1945 nach Bergen-Belsen verschleppt. Dort erlebte sie ihre Befreiung. Veröffentlichungen: „Wir leben im Verborgenen“ (1988), „Reisende auf dieser Welt“ (1992), Kinofilm „Ceija Stojka- Porträt einer Romni“ (1999), Trägerin des Bundesverdienstkreuzes der Republik Österreich. mehr lesen

1944

\*30.11.1935, Lwow Ravensbrück: 05. Oktober 1944, zus. mit ihrer Mutter, anschl. Kleptow bei Prenzlau Mutter: Marta Stachowicz 05.10.1900 (Lwow) -25.12.1971 (Warschau) [Grußbotschaft auf Polnisch](https://youtu.be/n8uxupYUCb4) [message for the 77th Liberation Day in polish language] (https://vimeo.com/721194712?embedded=true&source=vimeo_logo&owner=178526080) mehr lesen

1944

geb. 1940 in Kezmarok Ravensbrück: Dezember 1944, Bergen-Belsen: März 1945 mehr lesen

1945

Liliana Segre, geb. am 10.09.1930 in Mailand deportiert nach Auschwitz am 30. Januar 1944, deportiert nach Ravensbrück im Januar 1945 Über sie und Tausende weitere jüdische Bürger Italiens, deren Deportation in Mailand ihren Anfang nahm, wird in dem SHOAH MEMORIAL OF MILAN (Shoah Denkmal von Mailand), im Zentral-Bahnhof Mailand, Binario 21, berichtet. mehr lesen

1945

Janusz Rakowicz wurde am 18. Januar 1945 im Lager Ravensbrück, Kommando Grüneberg, geboren. Seine Mutter, Stanislawa Czeladko, war im Mai 1944 mit anderen Einwohnern von Tykocin im Zuge einer Vergeltungsaktion verhaftet worden. mehr lesen

1945

Am 11. März 1945 hatte die Französin **Pienotte Poirot** in Ravensbrück ihren Sohn Guy geboren. Seine Überlebenschancen waren gering. Doch Guy blieb am Leben und konnte durch die Solidarität, den Einfallsreichtum und den Mut Ravensbrücker Häftlingsfrauen gemeinsam mit seiner Mutter die Reise in die Freiheit antreten. mehr lesen

1945

Barbara Kopczrynska wurde am 23. März 1945 auf dem Fußboden des „Reviers“ im Konzentrationslager Ravensbrück geboren. Ihre Mutter, Leokadia Kopczrynska, war am 1. August 1944, zu Beginn des Warschauer Aufstandes gemeinsam mit ihrem Mann von der Straße weg verhaftet und in **Pruszków** in eine Halle eingepfercht worden. Am nächsten Tag wurde sie nach Auschwitz deportiert. Im Oktober 1945 kehrte sie mit ihrer Barbara nach Warschau zurück. mehr lesen

1945

Manfred Hubert Rainer kam am 15. April 1945 um 09:15 Uhr zur Welt. Er überlebte. *Quelle: Grit Philipp, Kalendarium der Ereignise imKonzentrationslager Ravensbrück 1939 - 1945* Ausweislich einer Liste über die „Rückführung der Häftlinge aus dem K.Z. Ravensbrück nach Wien“ gehörten Johanna Rainer, geboren am 19.10.1912 in Leoben und ihr in Ravensbrück geborener Sohn Manfred Rainer, zu den Ravensbrückhäftlingen, die von Rosa Jochmann und weiteren ehemaligen Häftlingen aus Ravensbrück abgeholt und am 20. Juli 1945 nach Wien gebracht wurden. mehr lesen