1954 geboren in Emden, Norddeutschland,
engagiert in der Frauenbewegung,
Studium der Religionswissenschaft, Philosophie und Publizistik an der Freien Universität Berlin (FU), Promotion Unterricht an Berliner Universitäten, Mitarbeit in verschiedenen Forschungsprojekten, darunter zu Ravensbrück, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gedenkstätte Neuengamme,
Leiterin der Gedenkstätte Ravensbrück 2005-2020
Nach dem Abitur lebte ich als Hausbesetzerin in London, arbeitete dort in dem Buchladen für anarchistische Schriften „Rising Free“ und engagierte mich in der Frauenbewegung. 1976 begann ich ein Studium der Religionswissenschaft, Philosophie und Publizistik an der Freien Universität Berlin (FU) und wurde dort 1986 mit einer Arbeit über Friedrich Nietzsche promoviert. Parallel arbeitete ich als freie Journalistin sowie in verschiedenen Ausstellungs- und Forschungsprojekten.
Das erste Mal nach Ravensbrück kam ich nach dem Fall der Mauer im Jahr 1993. In der Gedenkstätte hatte unter der Leitung von Sigrid Jacobeit die historische Forschung zur Geschichte des Lagers Fahrt aufgenommen. Meine ersten Themen waren die Strafprozesse gegen das weibliche SS-Personal wie auch die Geschichte der Gedenkstätte. 1997 erhielten wir den Margherita-von-Brentano Preis für die Arbeit in einer Projektgruppe der FU Berlin und der Gedenkstätte für die interdisziplinäre Arbeit an Ravensbrück-Themen.
Von 1994 bis 2001 unterrichtete ich an zwei Berliner Universitäten und arbeitete in verschiedenen Forschungsprojekten, auch zu Ravensbrück. Von 2002 bis 2005 war ich wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gedenkstätte Neuengamme, bevor ich 2005 das Amt der Leiterin der Gedenkstätte Ravensbrück übernahm.
In den 15 Jahren meiner Arbeit in Ravensbrück durfte ich den Prozess der Entwicklung der Gedenkstätte - ihrer Sammlungen, Ausstellungen, Publikationen und Angebote für Schüler, Studenten und Besucher - begleiten. Bauliche Überreste des Lagers wurden konserviert und die südliche Lagerhälfte für Besucher erschlossen. Im Zentrum standen aber immer wieder die Begegnungen mit den Überlebenden und ihren Angehörigen, von denen viele in herzlicher Freundschaft der Gedenkstätte verbunden waren und sind.
Von großer Bedeutung für die Gedenkstätte war und ist die Zusammenarbeit mit dem Internationalen Ravensbrück Komitee: Der Prozess der europäischen Verständigung ist eine Antwort auf die Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges. Das Komitee und die Gedenkstätte Ravensbrück stehen gemeinsam für die europäische Verständigung. Dass ich an diesem Prozess für einige Jahre teilhaben durfte, erfüllt mich mit Dankbarkeit.