03.08.1952 in Warschau
Philologin, Projekt-Koordinatorin, Mitglied des Beirates der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
Tochter von: Janina Ciszewska, geb. Buszkowska
(25.05.1922 – 01.05.2014) und
Enkelin von Wladislawa Buszkowska
(03.03.1902 – 12.04.1978);
beide wurden während des Warschauer Aufstandes (1944) nach
Ravensbrück deportiert.
Ravensbrück: 09. August 1944 - April1945
Vizepräsidentin des IRK
Hanna Nowakowska wurde am 3. August 1952 in Warschau geboren. Nach dem Abitur absolvierte sie ein Studium der Philologie.
Mutter und Großmutter waren während des Warschauer Aufstandes (1. August - 3. Oktober 1944) – wie Tausende andere Bewohner Warschaus – über das Durchgangslager Pruszków - „Dulag 121“ nach Ravensbrück deportiert worden. Beide überlebten und kehrten nach Polen zurück. Der Vater hatte aktiv am Warschauer Aufstand teilgenommen, war deshalb verhaftet und nach Auschwitz deportiert worden. Auch er überlebte und arbeitete nach dem Krieg als Ingenieur in Warschau.
Hanna Nowakowska arbeitete nach dem Studium in einer Außenhandelsfirma und später im Rahmen eines Programms der Weltbank in einem Büro für weltweite Gesundheitsprojekte. Sie ist Vorsitzende des Polnischen Clubs der Ravensbrück-Überlebenden, Vizepräsidentin des Internationalen Ravensbrück Kommitees und seit dem 3. Juni 2019 Mitglied des Beirats der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.
Sie war Koordinatorin von zahlreichen Projekten mit dem Schwerpunkt einer generationen-übergreifenden Solidarität im Vernichtungslager Ravensbrück: „Drama über Ravensbrück” („Dramat o Ravensbrück“), „Die Erinnerung an Ravensbrück bewahren” („Ocalić od niepamięci – Ravensbrück“), „Generationenübergreifende Begegnungen – Ravensbrück” („Spotkania międzypokoleniowe – Ravensbrück“) u.a.m.
Hanna ist Herausgeberin eines Buches mit Erinnerungen von Frauen, die Ravensbrück überlebt haben, mit dem Titel „Wieder-erlangen von Vergessenem - Meine Erinnerungen an Ravensbrück” („Odzyskac z niepamieci – moje wspomnienia z Ravensbrück”). Im Jahr 2015 nahm sie zusammen mit Überlebenden von Ravensbrück an einem Projekt teil, in dem zwei Warschauer Gymnasien unter fachkundiger Anleitung die Geschichte der Frauen von Ravensbrück in Form eines Comics darstellten.
Hanna Nowakowska ist Mitgründerin (2003) und Präsidentin der Stiftung für Frauenangelegenheiten in Polen (Fundacja do Spraw Kobiet w Polsce), deren Gegenstand Maßnahmen zur Förderung das Leben von reifen und älteren Frauen in Polen ist, sowie Mitgründerin und Chefredakteurin der Webseiten: http://www.ravensbruck.pl/ und www.kobieta50plus.pl
Sie engagiert sich in der Stiftung für die Sache der Frauen ICH FRAU (Fundacja na Rzecz Kobiet JA KOBIETA) und ist aktives Mitglied der Age Platform Europe, siehe Interview mit Hanna Nowakowska: https://www.age-platform.eu/age-member-news/memory-brave-women-building-bridges-bolesna przeszłość Europy.
Hanna Nowakowska ist Mitgründerin (2015) und Präsidentin der Stiftung Cultura Memoriae, www.culturamemoriae.pl
2005 und 2008 ist sie zur Koordinatorin des FORUM 50+, des ersten polnischen Netzwerks von Organisationen, die mit und für ältere Menschen arbeiten, gewählt worden und war Mitglied einer Expertengruppe im Zusammenhang mit der Durchführung der ersten Meinungsforschung in Polen zum Thema „Altersdiskriminierung in Polen (2005/2006)“. Sie war beteiligt an Beratungen im Zusammenhang mit dem Entwurf von gesetzlichen Regelungen zur Vorbeugung von Diskriminierung. Sie war Mitglied des Beratenden Ausschusses im Ministerium für Arbeit und Sozialpolitik und als Expertin beteiligt an Beratungen im Zusammenhang mit strategischen Berichten über die Lage in Polen im Bereich sozialer Absicherung und Integration für die Jahre 2008–2010, Mitglied des Steuerungskomitees für ein sektorenbezogenes operationelles Programm „Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, in den Jahren: 2004–2006, 2006–2008” und Mitglied der Polnischen Gesellschaft für Gerontologie, Sektion Masowien.
Veröffentlichungen und Vorträge: „Sozial-ökonomischer Kontext der Erfolge von Frauen” („Społeczno-ekonomiczny kontekst sukcesów kobiet”) (Mitautorin), „Die Stimme der älteren Menschen. Die Stärke der Zukunft” („Głos osób starszych. Siła przyszłości”) (Mitautorin), „Die älteren Frauen in Polen – die Gesundheit und Arbeit” („Starsze kobiety w Polsce - zdrowie i praca“) (Autorin), „Die Erinnerung an Ravensbrück bewahren” („Ocalić od niepamięci – Ravensbrück“) (Mitautorin).
Als Expertin für Altersdiskriminierung wirkte sie bei der Vorbereitung des Berichts „Intellektuelles Kapital der polnischen Bevölkerung” für den polnischen Premierminister mit (Juli 2008).