1912 (Massa) - 1974 (Mailand),
Botanikerin, Gymnasiallehrerin in Mailand
Ravensbrück: Oktober 1944 – 28. April 1945
Maria Massariello Arata kam 1912 in Massa zur Welt. Ihr Vater Emilio sah sich, um seine sozialistische Überzeugung nicht aufgeben zu müssen, 1926 gezwungen, das Amt als Sekretär der Provinz Massa Carrara aufzugeben, die Toskana zu verlassen und mit seiner Familie nach Mailand zu ziehen.
Dort promovierte Maria Arata 1934 in den Naturwissenschaften und entschied sich, nachdem sie Assistentin am Botanischen Institut der Universität gewesen war, als Lehrerin an einem städtischen Gymnasium zu unterrichten.
Aus tiefer Überzeugung nahm sie am antifaschistischen Kampf teil. Maria Arata wurde während einer Versammlung in ihrem Haus am 4. Juli 1944 von den Faschisten der Filzi-Gruppe verhaftet. Da sie Materialien antifaschistischer Parteien in ihrem Haus versteckt hielt, wurde sie als wichtiges Mitglied der Widerstandsbewegung betrachtet, als Hauptorganisatorin und Aufwieglerin den Deutschen ausgeliefert und über das Durchgangslager Bozen im Oktober 1944 ins Konzentrationslager Ravensbrück deportiert (n° 77 314).
Durch die Zwangsarbeit in Ravensbrück wurde sie schwer krank und kam in das KZ Uckermark, zu diesem Zeitpunkt bereits das Selektions- und Sterbelager des KZ Ravensbrück. Sie überlebte mehrere Selektionen.
Im Oktober 1945 heimgekehrt aus Ravensbrück, schrieb sie einen Bericht über Ravensbrück und überlieferte ein Namensverzeichnis der inhaftierten Italienerinnen. Sie nahm ihre Lehrtätigkeit wieder auf und führte sie bis zu ihrem Tod im Jahre 1974 fort. „Nebenbei“ brachte sie drei Kinder zur Welt. In den letzten Jahren ihres Lebens widmete sie sich der Überarbeitung ihres Werkes.
Ihr auf Tagebuchaufzeichnungen basierendes Zeugnis erschien 1979 unter dem Titel „Il ponte dei corvi: diario di una deportata a Ravensbrück“. (Maria Massariello Arata, Ravensbrück. Tagebuch einer Deportierten. Aus dem Italienischen von Elmar Locher, Innsbruck 2005)
(Quelle u. a. Sabine Arend, Insa Eschebach (Hrsg.); Ravensbrück: Christliche Frauen im Konzentrationslager 1939 – 1945, S. 128, Metropol Verlag 2018, ISBN 978-3-86331-382-1)